Ich bin besessen

Es sind die kleinen Dinge im Leben, die den großen Unterschied machen

 

 

Ich bin ein besessener Sammler von Erfolgsgedanken. Ideen, die tief in uns Menschen eindringen und uns dazu bewegen etwas zu tun, das wir bis vor kurzem für unmöglich, als zu groß und einfach unvorstellbar erachtet haben. Mein großer Vorteil: das 21. Jahrhundert bietet mir, aber auch jedem anderen, eine schier unfassbare Flut an Informationen und vor allem den relativ günstigen Zugang zu eben diesen entscheidenden Informationen, diesen Erfolgsgedanken – wie ich sie nenne.

 

So lese bzw. höre ich gerade zwei unterschiedliche Bücher. Ja, richtig gelesen. Ich brühte parallel an zwei unterschiedlichen Büchern. Dabei handelt es sich einmal um das Buch „Scrum: The Art of Doing Twice the Work in Half the Time“ von Jeff Sutherland (Co-Erfinder von Scrum) und einmal um das Buch „The Little Big Things“ von Tom Peters (Management Guru), einem ebenso besessenen Sammler von Erfolgsgedanken, wie ich es bin. Sein Buch hat es mir besonders stark angetan, da es 163 kleine, fast schon selbstverständliche Gedanken beinhaltet, die jedoch eine große Wirkung haben. Eben solche Erfolgsgedanken, die ich selbst wie besessen sammle.

 

What a fuck, denkst du dir jetzt gerade vielleicht. Ich schaffe nicht mal ein Buch im Jahr durchzulesen. Übrigens, damit wärst du nicht der einzige in Deutschland. Die wenigsten lesen Bücher. Und wenn sie das machen, dann sind das oftmals Romane. Bücher, bei denen man sehr gut abschalten und die Gedanken schweifen lassen kann. Jedenfalls ist das meine Erfahrung, wenn ich mir tagtäglich die Pendler in meinem Zug so anschaue. Die gute Nachricht: was noch nicht ist, das kann ja noch werden.

 

Jetzt kannst du dir die Frage stellen, warum solltest du so viele Bücher lesen. Bei mir sind es im Schnitt 12 Bücher im Jahr. Also ein Buch pro Monat und manchmal sind es auch zwei oder drei pro Monat. Doch Fakt ist auch, dass es wohl unmöglich ist all diese Informationen im eigenen Leben (privat oder beruflich) zu integrieren. Bei der Flut an Informationen geht das einfach nicht. Es geht nicht. Davon bin ich selbst auch überzeugt. Ich habe es selbst versucht. Es geht einfach nicht.

 

Doch darum geht es hier auch nicht. Natürlich sollte man die Bücher nicht einfach nur so lesen. Dafür sind sie einfach nicht gemacht. Wir sollten sie nicht einfach nur lesen, sondern nutzen. Doch was macht man, wenn man das alles einfach nicht umsetzen kann, was man da gelesen hat? Weniger lesen wäre eine Option. Das ist jedoch eine Option, die für mich, einen besessenen Sammler von Erfolgsgedanken, einfach nicht in Frage kommt. Und das hat auch einen schwerwiegenden, ja ich würde sogar sagen überlebenswichtigen Grund.

 

Der Grund ist, dass wir unweigerlich nach Büchern greifen, die irgendwie in unserem Lebenskontext stehen. Wir lesen eben das, was uns in dem Moment weiterbringen könnte. Oftmals nehmen wir das sogar gar nicht bewusst war. Und nicht nur das. Das Interessante ist nämlich, dass selbst wenn zwei Menschen, die dasselbe Problem haben und dann dasselbe Buch lesen, um das Problem zu lösen, teilweise völlig unterschiedliche Stellen (Erfolgsgedanken, Ideen etc.) im Buch markieren und mitnehmen.

 

So kommt es z.B. auch vor, dass wenn wir heute ein Buch, das wir bereits vor fünf Jahren gelesen haben, erneut aufgreifen, dass uns dann neue Passagen in diesem Buch auffallen, die wir vor fünf Jahren noch nicht gesehen haben. Wie gesagt, das liegt daran dass wir Bücher immer im Kontext unseres Lebens, unseres Vorwissens und unserer Erfahrungen lesen. Und in der Regel kommen dann auch nur eben diese „besonderen“ Stellen (Erfolgsgedanken) in unserem Leben zum Einsatz.

 

Ein weiterer Grund, warum ich dafür plädiere, dass wir so viele Bücher wie nur irgend möglich lesen sollten, ist die starke Kraft, die in den Erfolgsgedanken, die uns persönlich ansprechen, steckt. Diese Kraft, die Worte auf uns haben können, dringt ganz tief in uns Menschen ein und vermag so uns zum Handeln zu bringen. Wir treffen endlich eine Entscheidung, die wir bereits quälend lange vor uns hergeschoben haben. Wir entwickeln einen Plan, den wir dann auch umsetzen und vollbringen dadurch Dinge, die wir uns bis dato nicht zugetraut haben. Ein paar dieser Erfolgsgedanken, die mich persönlich stark bewegt haben, möchte ich hier mit dir teilen.

 

2011 schenkte mir meine Mutter den Erfolgsklassiker „Denke nach und werde reich“ von Napoleon Hill. Ich glaube, dass ist das Buch der Erfolgsbücher und viele erfolgreiche Menschen haben ihre Erfolgsreise mit diesem Buch angefangen. Diesem Buch verdanke ich drei Erfolgsgedanken, die mich wirklich tief berührt haben und schlussendlich dazu führten, dass in mir der starke Wunsch aufkam ein wohlhabender Mensch zu werden. Diese drei Gedanken sind:

 

  1. Denke nach und werde reich. Das ist der Buchtitel und meines Erachtens nach das Erfolgsgeheimnis, das Hill im Buch beschreibt ohne es jemals beim Namen zu nennen. Fakt ist, dass die meisten von uns durchs Leben laufen, ohne sich jemals die Zeit zum Reflektieren (Denken) zu nehmen. Wenn man wohlhabend werden möchte, dann reicht es nicht aus einfach nur hart zu arbeiten. Hart arbeiten kann jeder. Vielmehr muss die Arbeit reflektiert geschehen. Wohin will ich? Was habe ich, was für andere von Wert ist? Wie kann ich mich wertvoll und selten für andere machen (wenn noch nicht passiert)? Wie kann ich mein Geld ebenfalls hart und reflektiert für mich arbeiten lassen? Das sind alles keine einfachen Fragen. Fragen, die sich nicht einfach so mal eben beantworten lassen. Aber es sind aktivierende Fragen. Fragen, die uns zum Nachdenken anregen und schlussendlich uns auch ins Handeln bringen. Erfolgsgedanke: Denke in regelmäßige Abständen (pro Quartal oder pro Jahr) darüber nach was du willst und ob du dich noch auf dem richtigen Weg befindest.

  2. Wenn du es dir vorstellen kannst, dann kannst du es auch machen. Für viele von uns hört sich das nach einem Märchen an. Wenn du es dir vorstellen kannst. Blah blah blah. Ich kann mir viel vorstellen und doch wird es nicht zu meiner Realität. Das ist die Meinung der Masse. Doch je länger ich über diesen Satz nachdachte, desto mehr wurde er für mich zur Wahrheit. Übrigens handelt es sich hierbei um eine wunderbare Methode sich selbst positiv zu manipulieren. Unterschiedliche Studien haben gezeigt, dass je öfter Menschen einen bestimmten Satz oder Gedanken hören, desto schneller beginnen sie ihn auch zu glauben. Dieser Effekt geht jedoch noch weiter. Je länger wir uns mit bestimmten Dingen beschäftigen, desto häufiger finden wir plötzlich andere Dinge, Menschen und Ideen vor, die uns dabei helfen unser Vorhaben umzusetzen. Das Interessante ist, dass diese Dinge, Menschen und Ideen bereits die ganze Zeit da waren. Wir haben sie zuvor bloß als nicht relevant erachtet. Vor einem Jahr träumte ich davon als Top-Speaker durch die Gegend zu touren. Und siehe da, dieser Traum ging schneller in Erfüllung als gedacht. Geht jeder Traum sofort in Erfüllung? Nein! Aber das Leben ist zu kurz, um es nicht zu versuchen. Erfolgsgedanke: Verweigere dir deine Träume nicht nur weil andere sie als unrealistisch erachten.

  3. Charles M. Schwab, der Stahl Titan. Über ihn hatte ich bereits in dem Buch „Wie man Freunde Gewinnt“ von Dale Carnegie gelesen. Doch Hill brachte eine Geschichte über den Stahl Titanen, die mir die Augen für die Macht der Begeisterungsfähigkeit öffnete, die Schwab für seinen größten Vorteil hielt. „Ich betrachte die Fähigkeit, die Menschen zu begeistern, als meinen größten Vorteil“, Charles M. Schwab. Dieser Erfolgsgedanke führte dazu, dass mein Publikum während meiner Vorträge immer etwas zu lachen hat. Hintergrund: Wir Menschen sind emotionale Wesen und nur durch Emotionen lassen wir uns bewegen. Erfolgsgedanke: Begeistere deine Mitmenschen und sie werden dir folgen.

Das war der Startschuss für mein Streben nach Wohlstand, wobei der dritte Erfolgsgedanke noch reifen musste und erst vor zwei Jahr so richtig zum Tragen kam. In der Zwischenzeit wurde ich nämlich arbeitslos. 2014/2015 traf es mich wie ein Schlag. Und das obwohl ich unter den zehn Prozent der besten Absolventen meines Studiengangs „Wirtschaftsingenieurwesen für Elektrotechnik“ mein Studium abschloss.

 

Ich war ein ganzes Jahr lang arbeitslos. Schrieb in dieser Zeit 50 Bewerbungen und bekam 50 Mal ein Nein als Antwort. Das war damals der absolute Tiefpunkt meines Lebens. Ich fühlte mich wertlos und drohte in einem Sumpf aus Selbstmitleid und Selbstzweifel zu versinken. Doch so spielt nun mal das Leben. Und eine Heldengeschichte wird mit einer schier unüberwindlichen Herausforderung erst so richtig gut Eine Herausforderung, die der Held meistern muss, bevor er dann stärker als je zuvor zurückkommt.

 

Und erneut half mir ein Buch weiter, das mir meine Mutter zu meinem 26. Geburtstag schenkte. Diesmal handelte es sich um das Buch „Die 4-Stunden-Woche: Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben“ von Tim Ferriss (Entrepreneur & Querdenker). Der Erfolgsgedanke, den mir Tim Ferriss zusprach, lautete: „Haben Sie nicht vielleicht eine Geschichte nach dem Muster >Vom Versager zum Erfolgsmenschen<, die sich zu einem Ratgeber-Produkt für andere verarbeiten ließe?“

 

Ich dachte mir nur: ich stecke doch gerade in einem Problem fest. Was für eine Geschichte könnte ich schon erzählen? Die Geschichte von einem Versager? Aber da viel mir ein, dass ich es trotz meiner Hauptschulempfehlung unter die zehn Prozent der besten Absolventen meines Studiengangs schaffte. Und so erzählte ich diese Geschichte in meinem ersten Buch „Du denkst es. Du kriegst es!“

 

Das Buch ging jetzt nicht gerade durch die Decke. Aber es half mir damals mich aus dem Sumpf aus Selbstmitleid und Selbstzweifel zu befreien. Ich kam stärker als jemals zuvor wieder und gewann so eine weitere Heldengeschichte, die ich heute erzählen kann. Erfolgsgedanke: Jeder ist wertvoll. Konzentrier dich auf die wertvollen Dinge, die dich ausmachen und baue darauf deine Zukunft auf.

 

Im Dezember 2017 stieß ich in einem Buchladen in Aachen auf das Buch „Die 3-Tage-Woche: Weniger Arbeit, mehr Geld“ von Elias Vorpahl und Dominik Lang. Elias und Dominik trugen in ihrem Buch 30 unterschiedliche Ideen zusammen, wie man eben zu mehr Geld und Zeit kommen kann. Und eine dieser Ideen drehte sich um Immobilien-Investments. Meine Frau und ich spielten damals schon länger mit dem Gedanken uns eine Rendite-Immobilie zu kaufen, doch wir konnten uns einfach nicht dazu durchringen eine zu kaufen.

 

Als dann der entscheidende Satz „Warum wir es uns trotzdem nicht trauen“ im Buch fiel, war es dann soweit. Mitten in diesem Buchladen am Hauptbahnhof in Aachen traf ich die Entscheidung. Wieder zurück machten sich meine Frau und ich sofort auf die Suche und fanden innerhalb eines Monats ein passendes Objekt, das wir dann erwarben. Jetzt, da wir die erste Hürde genommen haben, sieht unser Plan vor jedes Jahr eine Immobilie zu erwerben. Es ist eben keine große Sache mehr für uns eine Immobilie zu kaufen und zu vermieten. Erfolgsgedanke: Manchmal braucht es nur noch einen kleinen Schubs, damit wir endlich ins Handeln kommen.

 

Das war eine Auswahl der kleinen Dinge, die mich seit 2011 bis heute begleitet haben und deren große Wirkung auf mein Leben. Aus diesem Grund bin ich so ein besessener Sammler von Erfolgsgedanken. Kleine Ideen, die für mich in meinem Lebenskontext einen enorm großen Unterschied machen – und wohlmöglich haben sie auf andere eine ähnlich große Wirkung. Jedenfalls wünsche ich es mir sehr. Für mich gibt es nichts Schöneres als zusammen zu wachsen. Und um am Ende noch einmal die Brücke zur Digitalisierung und der damit einhergehenden Unsicherheit bei vielen von uns zu schlagen: für mich ist das gemeinsame Wachsen einer der Erfolgsgedanken, um das 21. Jahrhundert erfolgreich zu meistern. Komme, was wolle.

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