Das Plateau genießen lernen

Alle zwei Wochen treffe ich mich mit ein paar guten Freunden von mir. Wir tauschen uns über aktuelle Projekte, den Job, aber auch über Probleme und Sorgen aus und geben uns gegenseitig Tipps, was man wie anpacken kann. Es ist mein persönlicher Braintrust, wenn man so will.

 

In der letzten Woche konnte ich von einigen Erfolgen berichten. Bei unterschiedlichen Projekten sind bei mir Knoten geplatzt und es kam wieder Bewegung rein. Zum Beispiel bei der Sanierung einer Wohnung, die meine Frau und ich vor gut zwei Jahren erworben haben.

 

Wir kauften sie im August 2020, nutzten den Monat für die Renovierung und Modernisierung und wollten dann im September 2020 einziehen. Kurz vor dem Einzug stellte sich jedoch heraus, dass einige der Balken, es ist ein Fachwerkhaus, bei der Sanierung des Hauses 1990 falsch ausgeführt wurden und jetzt verstärkt werden müssen.

 

Bis wir die ganze Sache mit den anderen Eigentümern klären, ein Gutachten erstellen lassen und die Handwerker beauftragen konnten, verging ein ganzes Jahr. Und die Handwerker konnten erst im November 2021 loslegen.

Manchmal sieht es so aus, als würde nichts weiter gehen. Dabei geschieht vieles im Hintergrund. Die Dinge fügen sich, sodass dann auch die eigene Baustelle weitergehen kann. (Bild: Rene Asmussen/pexels)

Nachdem wir diesen Bauabschnitt Anfang dieses Jahres fertig hatten und endlich einziehen wollten, stießen wir auf ein weiteres Problem und das ganze Spiel begann von vorn. Wieder alles klären und vier Monate auf Gutachter warten, weil auch die mehr als genug zu tun haben. Aber nun ist das Gutachten kurz vor Fertigstellung und wir können die Handwerker demnächst anfragen. Endlich, es ist wieder Bewegung drin.

 

Als ich letzte Woche davon berichtete, kamen wir in unserer Braintrust-Runde auf den Punkt, dass man auch das Plateau genießen sollte. Es ist auch nicht so, dass sich gar nichts bewegt. Denn während man auf die Leute wartet, arbeiten diese ihre Aufträge ab, damit sie dann endlich auch zu deinem kommen. Es nützt nichts sich darüber zu ärgern. Stattdessen sollte man die Aussicht genießen, die man gerade vor Augen hat und zufrieden mit sich sein, dass man für das zukünftige Wachstum alles bereits in die Wege geleitet hat.

 

Das gilt natürlich nicht nur für private Bauvorhaben, sondern für alle Lebensbereiche und natürlich auch für die Digitalisierung der Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft. Wir sind bereits weit gekommen. Lasst uns den Ausblick von hier genießen. Kurz zurückschauen, auf den Weg, den wir bis hierher genommen haben. Und anschließend können wir das nächste Plateau ins Auge fassen.

 

 

 

(Titelbild: DrCathy/pixabay)

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