Mit Absicht

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken herum mir als nächstes Auto einen Ford F150 zu holen. Es handelt sich dabei um einen US-amerikanischen Pickup Truck, der für sich selbst spricht. Groß, bullig, geräumig, leistungsstark, sicher und überaus praktisch, wenn man, so wie ich, auf dem Land lebt. Das letzte Mal, dass ich mich auf dem Markt nach einem F150 erkundigt habe, war während meines Winterurlaubs in Polen vor gut einem Monat. Seitdem bekomme ich auf allen Social-Media-Kanälen, die ich nutze, immer wieder Angebote für den F150 ausgespielt. Und ich sehe das Auto auch immer öfters in Reallife.

 

Bestimmt hast Du diesen Effekt auch selbst schonmal erlebt. Sobald man sich anfängt für etwas zu interessieren, kreuzt diese bestimmte Sache oder auch Person immer wieder den persönlichen Weg. Im Falle eines Autos sehen wir das bestimmte Modell immer häufiger auf der Straße, als wäre die Anzahl dieses Modells plötzlich durch die Decke gegangen. Doch das ist es in der Regel nicht. Die Anzahl ist gleichgeblieben, wir nehmen das Auto lediglich häufiger wahr, weil wir uns jetzt dafür interessieren.

 

Das ist eine interessante Tatsache, die nicht nur für den Autokauf gilt, sondern einfach für alles, was wir uns vornehmen. Letzte Woche habe ich einen Beitrag veröffentlicht, in dem ich den Zusammenhang zwischen Wachstum und Zielen skizzierte. Die Quintessenz des Beitrags ist, dass wir uns größere Ziele zutrauen, je höher unser Selbstvertrauen ist. Und das wir für den Aufbau unseres Selbstvertrauens einen Plan brauchen. In dem heutigen Beitrag möchte ich diesen Gedanken vervollständigen. Neben einem hohen Selbstvertrauen brauchen wir eben auch ein Ziel. Denn es gilt: Möglichkeiten erkennen wir nur, wenn unsere Ziele unseren Blick dafür schärfen.

 

Vor drei Jahren hatte ich das Ziel, mich in meinem Unternehmen zu positionieren, und zwar nach ganz bestimmten Prinzipien:

  1. Nicht besser, sondern anders sein
  2. Nicht exzellent, sondern außergewöhnlich sein
  3. Der Erste sein (Die Erste sein)
  4. Wenn nicht der Erste (die Erste), dann eine neue Positionierungs-Kategorie erfinden
  5. Besser spitz statt breit
  6. Ein Grundbedürfnis befriedigen
  7. Eine kleine Zielgruppe auswählen
  8. Für andere ein Problem lösen
  9. Darüber reden
  10. Den Preis bestimmen

Als ich mir das Ziel setzte, mich nach diesen Prinzipien zu positionieren, wusste ich nicht, wie ich das genau hinkriegen sollte. Aber dann ergab es sich, weil mein Blick für die Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen, geschärft wurde. Über einen Förderantrag stieß ich auf die Low-Code-Technologie. Relativ zeitnah führten wir im Unternehmen Microsoft 365 inklusive der Low-Code-Plattform Power Apps ein. Ich erkannte die Möglichkeit mit Hilfe von Low-Code ein großes Problem zu lösen, die Ablösung einer 15 Jahre alten Datenbank. Als Erster im Unternehmen eignete ich mir die Technologie an und löste das besagte Problem einer kleinen Zielgruppe, jedoch eines zentralen Geschäftsbereichs. Dies sprach sich im Unternehmen herum und schon ploppten weitere Bedarfe auf.

 

Ich finde derartige Rückblicke immer spannend, egal ob sie von mir sind oder von anderen Menschen. Es geht darum Ideen zu teilen, die einen weitergebracht haben und die auch für andere hilfreich sein können. Unser Leben ist keine Privatsache. Unsere Geschichte kann anderen Menschen helfen, wenn wir sie mit ihnen teilen. Und ich finde es spannend herauszufinden, was die Dinge ins Rollen brachte. Meine Beobachtung: Eine feste Absicht bildet immer den Anfang.

 

Hast Du eine feste Absicht, beruflich oder privat?

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